Stefan Uttenthaler
Beisitzer

Kurzvita

Geboren in Haag am Hausruck (Oberösterreich), in Geboltskirchen (OÖ) aufgewachsenen, lebt in Wien. Studium der Physik und Astronomie an der Universität Wien, Abschluss mit Magister in Physik und Doktor in Astronomie. Ich habe einen h-Index.

Skeptische Vita

  • 2011 in die GWUP eingetreten.
  • Seit 2013 im Vorstand der Gesellschaft für kritisches Denken (GkD), der Wiener GWUP-Regionalgruppe, derzeit als Vize-Vorsitzender.
  • Organisation der Skeptics in the Pub Wien seit 2015, des „Goldenen Bretts“ seit 2023 und vieler weiterer Vorträge und Veranstaltungen.

Mit welcher Motivation und welchen Erwartungen bist Du in die GWUP eingetreten?

Im Sommer 2011 lernte ich Krista Federspiel & Co bei einem GkD-Treffen kennen. Ich war sofort fasziniert von der Mission der GkD, kritisches Denken zu verbreiten und über Pseudowissenschaft, Esoterik, wilde Verschwörungstheorien und sonstigen Unsinn aufzuklären. Von da an habe ich kaum ein Monatstreffen der Wiener Skeptiker verpasst; und die GWUP/GkD wurde sozusagen meine intellektuelle Heimat. 2015 initiierten wir die Vortragsreihe Skeptics in the Pub (SitP) Wien. Da ich beim Wissenschaftsfonds FWF arbeite, dem österreichischen Pendant zur Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF), und somit quasi an der „Quelle“ für gute Referentinnen und Referenten sitze, war es naheliegend, dass ich damit beauftragt wurde, die SitP-Vorträge zu organisieren. Nun sind die Skeptics in the Pub Wien in ihrem neunten Jahr. Mein Haar ist zwar dünner geworden, aber meine Begeisterung für die skeptische Sache ist ungebrochen!

Was bringst Du für Deine Rolle im Vorstand mit?

Seit 2013 gehöre ich dem Vorstand der GkD an und bin dort aktuell Vize-Vorsitzender. Ich kenne die GWUP und GkD damit gut und bringe auch Erfahrungen in der Vereinsarbeit mit. Als Science Manager an der TU Wien und als jemand, der gemeinsam mit Krista Federspiel die Skeptics in the Pub-Reihe in Wien erfolgreich etabliert und lange geleitet hat, bringe ich zudem organisatorische Erfahrungen bei der Durchführung von Veranstaltungen und Projekten mit. Ich packe gerne an und arbeite gerne in Teams, in denen der Spirit passt und wo jeder den anderen schätzt, unterstützt und inspiriert. Wer mich kennt, weiß, dass ich auch gerne über den Tellerrand hinausschaue – nein, nicht über den unseres Erdtellers!–, andere Wissenschaftsdisziplinen sehr schätze und den interdisziplinären Dialog der Wissenschaften als gewinnbringend erachte. Als selbsterklärter „Wissenschafts-Fan“ werde ich dafür werben, dass in der GWUP alle Wissenschaften gehört werden und sich besonders auch Kolleginnen und Kollegen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften darauf verlassen können, dass wir sie im Kampf gegen Unfug nicht alleine lassen und ihrer wichtigen Arbeit eine Plattform geben.

Wie beurteilst Du den aktuellen Konflikt?

Es menschelt. Das ist ganz normal. Das werden wir als neuer Vorstand weder ändern können noch wollen. Trotzdem kann man erkenntnisreich und wertschätzend miteinander diskutieren. Unsere Wiener Regionalgruppe zeigt das seit vielen Jahren. Was haben wir gemacht? Wir haben eine angenehme und inklusive Atmosphäre geschaffen – und zwar nicht, indem wir kontroverse Themen ausgeschlossen haben, sondern indem wir einen sachlichen Diskurs ohne persönliche Angriffe als Netiquette festgelegt haben. Das sollten wir in der gesamten GWUP auch tun. Alle Themen, die innerhalb unseres Satzungszwecks liegen, sollten diskutierbar und jede Position sachlich kritisierbar sein. Persönliche Angriffe, Mobbing und Abwertungen dürfen dabei aber nicht hingenommen werden. Wenn man diesen Ansatz transparent kommuniziert, hat das den zusätzlichen Vorteil, dass „Spaltpilze“, mit denen sich früher oder später jeder Verein auseinandersetzen muss, von Anfang an erkennen, dass für alle die gleichen Regeln gelten und bestimmte Verhaltensweise einfach nicht toleriert werden. Aus meiner Sicht ist das die beste Konfliktprävention. Hinzu kommt: Der Vorstand und die sichtbaren Aktiven sollten immer mit gutem Beispiel vorangehen und ein entsprechendes Vokabular pflegen. Denn dann kann man dies auch glaubwürdig von anderen einfordern.

Vor welchen Herausforderungen steht die GWUP?

Mich besorgt, dass wenige Personen in der GWUP bestimmen können, welche Themen wir behandeln, wozu wir veröffentlichen und was „Vereinsmeinung“ sein soll. Das ist seit einiger Zeit so. Besonders problematisch ist das, wenn man exklusive Aufmerksamkeit dadurch erreicht, dass man unliebsame Inhalte und Personen unterdrückt. Es ist die Aufgabe des Vorstands, gleiche und faire Regeln für alle durchzusetzen und solch destruktives Verhalten zu durchbrechen. Eine Skeptiker-Organisation darf sich nicht von einzelnen Mitgliedern (oder sogar von Nicht-Mitgliedern!) diktieren lassen, welche Themen und Standpunkte genehm sind und welche nicht. Die Wissenschaft und das sachliche Argument müssen für uns die Richtschnur sein – sonst nichts. Abgesehen davon müssen wir Regeln etablieren, die es verhindern, dass nicht nur diejenigen belohnt werden, die im Rampenlicht stehen. Die konstruktive Arbeit hinter den Kulissen muss auch geschätzt werden. In der GWUP gibt es viele kluge und fleißige Personen, ohne die der Verein gar nicht funktionieren würde. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir auch ihre Rolle stärker hervorheben und würdigen.